Innere Spinnerei - eine imposante Zeitzeugin
Der Rundweg führt bei den Gebäuden der ehemaligen Inneren Spinnerei vorbei, welche als erste mechanische Baumwollspinnerei des Kantons Zug im Jahre 1834 gegründet wurde. Später wurde der Betrieb um eine Baumwollweberei erweitert. Rund 20 Jahre nach der Gründung wurde die Lorze abgesenkt und der Wasserstand des Ägerisees reguliert, um die regelmässige Wasserzufuhr zu sichern. Die versumpfte Flussebene von Unterägeri wurde so trockengelegt. 1979 musste die Spinnerei als Folge der starken internationalen Konkurrenz in der Textilindustrie stillgelegt werden. Die Industriegebäude und die Fabrikantenvilla beidseits der Zugerstrasse stehen heute unter Denkmalschutz.
Prächtige Aussicht über Unterägeri
Neben der Spinnerei steigt der Rundweg hoch an den Hang des Wilerbergs. Leicht erhöht führt der Weg durch die Siedlung, den Wald und über Wiesen. Immer wieder bietet sich eine schöne Aussicht zum Ägerisee und über das Dorf mit den zwei Kirchen St. Maria und Heilige Familie im alten Dorfkern. Zeitweise schauen hinter dem Wildspitz die Rigi und neben dem Morgartenberg der Glärnisch und das Vrenelisgärtli hervor. Der weitere Verlauf des Rundwegs ist von der Anhöhe aus ebenfalls ersichtlich. Vorbei an der Rehaklinik Adelheid führt der Rundweg durch Mittenägeri bis runter zum See. Am Dorfeingang bietet sich den Botanikinteressierten ein kleiner Pflanzenlerngarten mit einheimischen Stauden und Gehölzen.
Naturschutzgebiet Riederen
Der Weg führt entlang der Seepromenade über die Lorze zum Birkenwäldli. Im Schatten der hohen Bäume bietet der grosse Spielplatz am Nübächli die Gelegenheit sich auszutoben. Bis zum Lido
verläuft der Weg in der Siedlung. Direkt hinter dem Strandbad beginnt der Fussweg entlang des national bedeutenden Flachmoors Riederen. Einzelne Sitzbänke entlang des Weges laden zum Verweilen und Beobachten diverser Vogel- und Pflanzenarten ein. Während der Sommermonate hört man oft den Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus) mit seinem lauten geschwätzigen Gesang. Der 12 bis
14 cm grosse Vogel hält sich oft im Schilf auf, weshalb er nicht einfach zu entdecken ist. Bei der Flora stechen die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) und verschiedene Knabenkräuter (Dactylorhiza spp.) hervor. Knabenkräuter gehören zur Familie der Orchideen und kommen meist
an feuchten Standorten vor.
Kulturlandschaft – Wertvolle Strukturelemente
Beim Weiler Wilbrunnen verlässt der Rundweg das Seeufer und taucht in die Kulturlandschaft ein. Die Flächen werden hauptsächlich als Wiesland genutzt. Diverse Hecken, Obstgärten und Einzelbäume prägen die Landschaft. Diese Strukturen bieten vielen Tierarten (z.B. Vögeln und Fledermäusen) wichtige Lebensräume. Neben diesen Strukturelementen
prägen einige stattliche Bauernhäuser die Kulturlandschaft südlich
des Dorfes. Der Rundweg führt beim Hof Wissenschwändi direkt an einem denkmalgeschützten Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert vorbei.
